Warum die meisten Unternehmen auch 2023 noch bei Windows 10 bleiben

Windows 11 unter der Lupe
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Vor beinahe einem halben Jahr ist Windows 11 erschienen. Vor allem Firmenkunden zeigen sich bislang zurückhaltend und scheuen einen Umstieg auf Microsofts neues Betriebssystem. Wir haben einige Gründe recherchiert.

Warum die meisten Unternehmen noch bei Windows 10 bleiben – das Wichtigste in Kürze

  • Weniger als 50 % der Firmencomputer erfüllen die Hardwareanforderungen, die Windows 11 stellt.
  • Windows 11 ist noch nicht vollkommen ausgereift.
  • Es besteht für Firmen kein Grund für ein schnelles Upgrade, da Microsoft verspricht, den Support für Windows 10 bis 2025 fortzusetzen.
  • Neue Hardware macht PCs fit für die Installation von Windows 11. Wird ein alter Computer entsorgt, sollte der Besitzer vor allem die Festplatte vollständig vernichten.

Hardwarehunger schreckt Firmenkunden ab

Laut einer im Herbst 2021 durchgeführten Umfrage (https://www.lansweeper.com/itam/is-your-business-ready-for-windows-11/) erfüllen lediglich rund 44 % der Firmencomputer in Deutschland die hohen CPU-Anforderungen, die Windows 11 stellt.

Zudem verfügen kaum mehr als die Hälfte der vorhandenen Firmencomputer über den für die Installation notwendigen TPM 2.0-Chip. Dieser Chip ist ein wichtiger Baustein, der für die Nutzung vieler Sicherheitsfeatures, die Windows 11 mit sich bringt, erforderlich ist. Ist der TPM 2.0-Chip auf der Hauptplatine nicht vorhanden, können Anwender das Betriebssystem nicht installieren.

Dies bedeutet, dass Computer, auf denen Windows 11 installiert werden soll, zumindest über einen Intel-Chipsatz der achten Generation oder einen ZEN 2-Chipsatz von AMD verfügen müssen.

Windows 11 ist nicht ausgereift

Nutzer von Microsoft-Betriebssystemen wissen inzwischen, dass kaum eine Version von Windows von Beginn an problemlos funktioniert. Als im Jahr 2015 Windows 10 erschien, beklagten viele Nutzer ebenfalls eine Vielzahl störender Bugs, die in den folgenden Jahren mittels zahlreicher Updates und umfangreicher Servicepacks behoben wurden.

Zudem unterscheidet sich Windows 11 kaum von der etablierten und inzwischen weitgehend fehlerfreien Vorgängerversion: Viele Nutzer sind der Meinung, dass Windows 11 kein eigenständiges Betriebssystem sei, sondern ebenso gut als Update für Windows 10 hätte veröffentlicht werden können.

Problem der Fragmentierung bei Windows Betriebssystemen

Für Unternehmen ergeben sich aus diesen Umständen verschiedene Probleme: Die zunehmende Fragmentierung der Betriebssysteme stellt vor allem Softwareentwickler vor Herausforderungen: Je mehr Versionen eines Betriebssystems verbreitet sind, desto schwieriger wird es für die Entwickler von Programmen, diese weiterzuentwickeln, Fehler auszubessern und einen zufriedenstellenden Support zu gewährleisten.

Diese Möglichkeiten bieten sich für Unternehmen an, die Windows 11 nutzen möchten

Sind die firmeneigenen PCs nicht mit dem notwendigen TPM 2.0-Chip ausgestattet, so gibt es nur eine Lösung, den Computer fit für Windows 11 zu machen: Den Austausch der CPU, der oftmals einen kompletten Wechsel des Mainboards und anderer Bauteile erforderlich macht. In den meisten Fällen sind die notwendigen Anpassungen so umfangreich und kostspielig, dass die Anschaffung eines neuen PC-Systems die effizientere Wahl darstellt.

Möchten Unternehmen ihre Hardware tauschen und den alten Firmencomputer entsorgen, so ist vor allem darauf zu achten, dass die auf den Festplatten befindlichen Daten rückstandslos vernichtet werden. Auf Unternehmensrechnern befinden sich regelmäßig hochsensible Daten, die nicht in die Hände von unbefugten Personen geraten sollten. Gelangen die gespeicherten Daten wider Erwarten in die Hände Unbefugter, so drohen daraus nicht nur erhebliche Konsequenzen für die Firma selbst, weil etwa Betriebsgeheimnisse offenbar werden. Möglich sind darüber hinaus empfindliche Strafzahlungen, wenn Daten von Kunden kompromittiert werden (https://www.dirks-computerecke.de/internet/dsgvo-festplattenvernichtung-nach-aktueller-rechtslage.htm).

Wer seinen Firmencomputer entsorgt, muss deshalb aufgrund der geltenden Datenschutzbestimmungen die vorhandene Festplatte vernichten. Verschiedene Unternehmen bieten eine sichere Festplattenvernichtung an, welche die vorhandenen Daten DSGVO-konform zuverlässig löschen.

Fazit

Bis sich Windows 11 auf Firmenrechnern durchsetzt, dürfte noch eine geraume Zeit vergehen. Weniger als die Hälfte der vorhandenen Computer in deutschen Unternehmen verfügt über die notwendige Hardwareausstattung, die in der Lage ist, die Hardwareanforderungen zu erfüllen, die Microsofts neues Betriebssystem stellt. In vielen Fällen dürfte dem Problem nur durch eine Neuanschaffung des Komplettsystems abzuhelfen sein. In diesen Fällen ist dringend darauf zu achten, dass die vorhandenen Festplatten sicher zerstört werden. Andernfalls riskieren Unternehmen nicht nur, dass sensible Firmendaten in die Hände von Fremden gelangen, sondern auch Strafzahlungen aufgrund von Datenschutzverstößen sind möglich.