Förderprogramme für Unternehmen – Liquiditätsmanagement

Es gibt vielfältige staatliche Förderprogramme. ©Stockwerk-Fotodesign stock adobe
Es gibt vielfältige staatliche Förderprogramme. ©Stockwerk-Fotodesign stock adobe

Zur Wachstums- und Stabilitätsförderung der Wirtschaft stellen die Regionen, Länder, der Bund und die Europäische Union eine Fülle von Hilfen zur Verfügung. Wegen der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise und der damit zusammenhängenden Bekämpfungsmaßnahmen ist ein nicht unerheblicher Anstieg der Subventionshöhen auszumachen.

Auf Bundesebene ist nach wie vor die gewerbliche Wirtschaft der bedeutendste Subventionsbereich. Im internationalen Vergleich zeichnet sich Deutschland innerhalb der Europäischen Union durch ein hohes Beihilfeniveau aus.

Zahlreiche Förderprogramme

Schon in der jüngeren Vergangenheit wurden zahlreiche Förderprogramme aufgelegt, teils speziell für kleine und mittelständische Unternehmen, teilweise aber auch branchenübergreifend und unabhängig von der Unternehmensgröße. Beispiele hierfür sind:

Durch das Konjunkturpaket I wurden u. a. Betriebsmittelkredite mit 60-prozentiger Haftungsfreistellung und Investitionskredite mit sogar 90-prozentiger Haftungsfreistellung vergeben. Das bedeutet, dass Ihre Hausbank im Rahmen solcher Förderungen ein nur sehr geringes Risiko eingeht. Das ist ein gutes Zusatzargument für Unternehmen, Selbstständige und Freiberufler gegenüber der Bank, einen beantragten Kredit erfolgreich zu gewähren.

Aufstockung des Bürgschaftsprogramms

Mit dem Konjunkturpaket II wurde u.a. das Bürgschaftsprogramm aufgestockt. Die Bürgschaftsbanken durften für ein höheres Kreditvolumen anteilig bürgen. Die Bundesgarantien gegenüber den Bürgschaftsbanken sind ebenfalls gestiegen. Dies kommt ebenfalls allen Unternehmen zu Gute. Grundsätzlich stehen öffentliche Fördergelder strukturell gesunden und zukunftsfähigen Unternehmen zur Verfügung. Sanierungsfälle werden leider meist nicht unterstützt.

Das Liquiditätsmanagement ist eines der wichtigsten Aufgaben eines Unternehmens. Liquiditätsengpässe sollten mit allen Mitteln angegangen werden. Nur so kann ein Unternehmen langfristig erfolgreich am Markt bestehen.

Liquiditätsmanagement in der Wirtschaft

Investoren, Kreditgeber und Manager betrachten die Jahresabschlüsse eines Unternehmens anhand von Liquiditätsmessungskennzahlen, um das Liquiditätsrisiko zu bewerten. Dies geschieht in der Regel durch den Vergleich von liquiden Mitteln und kurzfristigen Verbindlichkeiten, um festzustellen, ob das Unternehmen überschüssige Investitionen tätigen, Boni auszahlen oder seinen Schuldverpflichtungen nachkommen kann. Unternehmen, die übermäßig verschuldet sind, müssen Maßnahmen ergreifen, um die Lücke zwischen ihrem Kassenbestand und ihren Verbindlichkeiten zu verringern. Wenn Unternehmen übermäßig verschuldet sind, ist ihr Liquiditätsrisiko viel höher, weil sie weniger Vermögenswerte zur Verfügung haben.

Alle Unternehmen und Regierungen, die Schulden haben, sind mit einem Liquiditätsrisiko konfrontiert, aber die Liquidität von Großbanken wird besonders genau unter die Lupe genommen. Diese Organisationen unterliegen strengen Vorschriften und Stresstests zur Bewertung ihres Liquiditätsmanagements, da sie als wirtschaftlich lebenswichtige Institutionen gelten.

Beim Liquiditätsrisikomanagement werden Buchhaltungstechniken eingesetzt, um den Bedarf an Barmitteln oder Sicherheiten zur Erfüllung finanzieller Verpflichtungen zu ermitteln. Mit dem verabschiedeten Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act wurden diese Anforderungen im Vergleich zur Zeit vor der Finanzkrise deutlich erhöht. Die Banken müssen nun einen wesentlich höheren Betrag an Liquidität vorhalten, was wiederum ihr Liquiditätsrisiko senkt.

Lebenswichtig für Unternehmen: Liquidität für Investitionen

Wer nicht wirbt, der stirbt – so eine alte Weisheit im Bereich des Marketings. Gleichfalls gilt aber auch: Wer nicht investiert, der stirbt! Investitionen sichern einem Unternehmen die Wettbewerbsfähigkeit für die Zukunft, ohne sie wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit irgendwann auf der Strecke bleiben. Glücklicherweise sind viele Investitionen auch förderfähig, wie die folgende Liste zeigt:

Beispiele für förderfähige Investitionen

  • Liquiditätshilfen
  • Grundstückserwerb
  • Kauf von Maschinen, Anlagen, Fahrzeugen und Einrichtungen
  • Übernahme eines bestehenden Unternehmens
  • Bürgschaften und Bundesgarantien
  • Qualitätssicherung
  • Genussrechtskapital
  • Exportfinanzierung
  • Produktionssicherung
  • Innovationsförderungen
  • Ausstellungen und Messen
  • Betriebskindergärten
  • Beratungsförderung
  • Nationale und internationale Unternehmenskooperationen
  • Infoveranstaltungen, Schulungen, Workshops
  • Forschungsförderungen
  • Mobilität
  • Landwirtschaft
  • Neue Medien
  • Nanotechnologien

GRW – Spezielle Förderungen für regionale Wirtschaftsanreize

Seit einiger Zeit gibt es spezielle Förderprogramme, die sich darauf spezialisiert haben, Anreize für die Wirtschaft auf regionaler Ebene zu setzen. Das inzwischen bekannteste dieser Förderprogramme, die GRW Förderung, stellen wir im Folgenden etwas näher vor.

Beispiel: Die Kosten für die Errichtung von Produktionsanlagen durch Investoren können durch Bargeldanreize in Form von Zuschüssen erheblich gesenkt werden. Für die Vergabe dieser Fördermittel gibt es ein bundesweites Programm, die „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ – kurz: GRW.

Das Programm wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie herausgegeben. Es legt für alle förderfähigen Regionen in ganz Deutschland maximal mögliche Fördersätze fest, die für jede Förderperiode in Form der sogenannten „Förderkarte“ des Ministeriums veröffentlicht werden.

Berechnung der möglichen Förderhöhe

Berechnungsgrundlage für die Ermittlung der möglichen Förderhöhe durch das GRW-Programm können die tatsächlichen Investitionskosten (z. B. für Gebäude oder Maschinen) oder (angenommene) Lohnkosten für zwei Folgejahre sein. Die Mittel des GRW-Programms müssen vor Beginn des Investitionsvorhabens beantragt werden. Das Antragsverfahren wird von den jeweiligen Landesregierungen verwaltet.

Fazit

Ein solides Liquiditätsmanagement sowie die Bereitschaft für Investitionen sind gerade in Krisenzeiten für fast jedes Unternehmen (über-)lebenswichtig. Doch das ist oft einfacher gesagt als getan. Zum Glück gibt es entsprechende Fördermittel, zum Beispiel die sogenannte GRW Förderung speziell für die regionale Wirtschaft. Diese machen es Unternehmen leichter, die selbstgesteckten Ziele und Pläne umzusetzen.