Kids in sozialen Brennpunkten 

Sozialer Brennpunkt
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Die Lebenschancen von Kindern und Jugendlichen in sozialen Brennpunkten sind nicht gut und sollten unbedingt verbessert werden. Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend ist der Meinung, dass die Kinder aus sozialen Brennpunkten nur einen eingeschränkten Zugriff auf Bildung und Ausbildung haben, aber auch zu öffentlichen Gütern. Im gleichen Atemzug erleben sie Diskriminierung und Gewalt und das meist schon in der eigenen Familie. Die Lebenschancen dieser Menschen muss verbessert wird und das ist schon seit Jahren bekannt. Es sei endlich höchste Zeit zum Handeln!

Schulen und Vereine testen neue Konzepte mit Erfolg

In fast allen Städten Deutschland gibt es soziale Brennpunkte, in denen Kinder und Jugendliche nicht nur mit einem Problem kämpfen, sondern sich mit einer Vielzahl an Schwierigkeiten auseinandersetzen müssen. Das beginnt schon in frühen Jahren auf dem Spielplatz, wenn es um die Sandförmchen geht und endet auch im weiteren Verlauf der Jugend nicht. Die Eltern sind größtenteils überfordert und haben genug mit den eigenen Problemen zu tun. Die Leidtragenden sind dabei vorwiegend die Kinder. Neben den finanziellen Schwierigkeiten, die im eigenen Zuhause nicht selten sind, gibt es zusätzlich multikulturelle Probleme.
In den Brennpunkten sind in der Regel alle Nationalitäten vorhanden, sodass es häufig zu sprachlichen Problemen und somit auch zu Missverständnissen kommt. In den letzten Jahren haben Schulen und Vereine sich dem Problem angekommen und immer wieder neue Konzepte ausprobiert. Der Erfolg gibt ihnen recht! Aus dem Grund beginnt die Verbesserung der Lebensqualität schon im Kindergarten, wenn die ausländischen Kinder die Sprache lernen und alle anderen einen sozialen Umgang untereinander lernen. Allerdings sind viele Kitas der Meinung, dass es sich hier nicht nur um multikulturelle Schwierigkeiten handelt, sondern die Probleme sehr vielschichtig sind.

Sozialarbeiter helfen Kindern in sozialen Brennpunkten

Die Sozialarbeiter sind in ausgewählten Brennpunkten aktiv und unterstützen die Schulen bei der Elternarbeit. Aber auch in anderen Arbeitsbereichen sind die fachkompetenten Sozialarbeiter zuständig, denn sie kümmern sich zusätzlich um Konfliktprävention, Schulverweigerung und Integration. Damit die Sozialarbeiter an den Stellen eingesetzt werden, wo sie gebraucht werden, kümmern sich die Kommunen um eine ordentliche Verteilung. Die Arbeitslosenquote, die Anzahl der Bewohner mit Migrationshintergrund in einem Viertel und Alleinerziehende sind nur ein paar Faktoren, die bei der Wahl für den Einsatzort eines Sozialarbeiters infrage kommen.
Die Sozialarbeiter sind in Kindergärten, Schulen und Vereinen unterwegs und schauen sich die Verhaltensweisen von Kindern und Erwachsenen an. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass jede Familie auch eigenständig mit dem zuständigen Sozialarbeiter in Kontakt tritt. Die Schule und auch die Kindergartenleitung kann dabei sehr hilfreich sein, denn sie kennen die Kontaktdaten ihrer Schützlinge. Mittlerweile ist es auch gang und gäbe, dass Sozialarbeiter in den Grundschulen unterwegs sind und sich mit den verschiedenen Themen beschäftigen. Sie bieten ihre Hilfe nicht nur in Gruppensitzungen an, sondern übernehmen bei Bedarf auch Einzelberatungen und kommen im Notfall auch zur Familie nach Hause.

Das Jugendamt ist ein guter Anlaufpunkt

Obwohl sich viele Familien lieber vom Jugendamt fernhalten, bietet die Sachbearbeiter des Jugendamtes auch einen guten Anlaufpunkt für Kinder in sozialen Brennpunkten. Der Teufelskreis beginnt schon in sehr jungen Jahren, wenn in den eigenen vier Wänden Arbeitslosigkeit herrscht, das Geld für die kleinsten Dinge fehlt und Gewalt an der Tagesordnung ist. Dabei muss es nicht mal in der eigenen Familie sein, denn auch Mitschüler oder andere Altersgenossen leben sich in den sozialen Brennpunkten vor allen Dingen mit Gewalt aus.
Die meisten Kinder wehren sich nicht, weil sie einfach nicht wissen, an wen sie sich vertrauensvoll wenden können. Dabei kann das Jugendamt helfen, ohne dass ein Erwachsener dabei ist, denn auch Kinder unter 16 Jahren werden ernst genommen. Der Weg zum Jugendamt ist aber auch für Mütter und Familien eine Möglichkeit, um dem Teufelskreis eines sozialen Brennpunktes zu entkommen. Das Jugendamt kann nicht nur mit Rat zur Seite stehen, sondern auch bei der Wohnungssuche oder Arbeitssuche helfen.

Freizeit in Jugendheimen hilft Kindern aus sozialen Brennpunkten

Gerade in Städten mit sozialen Brennpunkten ist das Freizeitangebot eher gering. Die wenigen Kinder und Jugendliche, die sich das leisten können, verbringen die Freizeit eher außerhalb des Viertels. Aus dem Grund bieten Jugendheime ihre Aktionen überwiegend kostenfrei an oder verlangen lediglich eine Teilnahme-Unterstützung. In vielen Jugendheimen bekommen Kinder und Jugendliche aus sozialen Brennpunkten die einzige warme Mahlzeit des ganzen Tages, können ihre Hausaufgaben mit der Unterstützung der Mitarbeiter machen und sich den Nachmittag mit Gleichaltrigen beschäftigen.
Bei den Mitarbeitern handelt es sich meist um ehrenamtliche Sozialarbeiter, die sich der Hilfe für Kinder verschrieben haben. Sie nehmen sich die Zeit und kümmern sich um Kinder aus allen Altersstufen und Nationalitäten. Mittlerweile arbeiten auch mehrsprachige Sozialarbeiter in den Jugendheimen, um auch den ausländischen Kindern und Jugendlichen einen sicheren Anlaufpunkt zu bieten. Dabei gibt es in den Jugendheimen wichtige Regeln, an die sich die Kinder und Jugendlichen halten müssen. Keine Drogen, keine Gewalt und freundlicher Umgang sind für den Aufenthalt dort eine wichtige Voraussetzung.

Beratung bei der Jobbörse

Die Schule ist für alle Kinder und Jugendlichen wichtig, doch erweist es sich gerade für die Jugendlichen aus sozialen Brennpunkten als besonders schwer. Durch die persönlichen Verhältnisse, beispielsweise finanzielle Missstände, Gewalt oder Straftaten, kommt es bei der Suche nach einem passenden Job am Ende zu großen Problemen. In dem Fall kann die Beratung bei der Jobbörse oder dem Arbeitsamt helfen, um etwas Geeignetes zu finden.
Die fachkompetenten Mitarbeiter zeigen nicht nur Möglichkeiten für alle Schularten und Altersklassen auf, sondern können auch aktiv unterstützen. Sie stehen ihren Schützlingen zur Seite, sprechen mit potenziellen Ausbildern und helfen auch bei dem Papierkram. Gerade Jugendliche, die aus einem ausländischen Haushalt kommen, in dem nur die Muttersprache gesprochen wird, haben bei der Suche nach einem Job große Probleme. Die Mitarbeiter der Jobbörse finden mit ihnen zusammen den richtigen Job und helfen bei allen behördlichen Wegen.

Die Ausbildung ist der Weg aus dem sozialen Brennpunkt

Der einzige Weg für Kinder und Jugendliche, um aus dem sozialen Brennpunkt zu entkommen und in eine andere Zukunft zu gehen, ist eine Ausbildung. Die Ausbildung bringt nicht nur Geld, sondern auch Ansehen. Der Verdienst in einer Ausbildung reicht manchmal auch für eine kleine Wohnung, sodass der Weg raus aus dem sozialen Brennpunkt greifbar ist als viele vielleicht denken. Sozialarbeiter, das Jugendamt, die Schulen und auch die Jobcenter in den Städten mit sozialem Brennpunkt können in vielen Bereichen unterstützen und zur Seite stehen. Wichtig ist dabei in erster Linie, dass die Hilfe angenommen wird und die Kinder und Jugendlichen somit einen besseren Start in ein neues Leben erhalten.