Sind Aktien zur privaten Altersvorsorge sinnvoll?

Aktien als Altersvorsorge
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Das Thema Altersvorsorge geht jeden an, zumal es immer wichtiger wird, rechtzeitig für das Alter eine adäquate Vorsorge zu treffen. Während viele beispielsweise ihr Erspartes in Immobilien investieren, nutzen andere die Möglichkeit in Aktien zu spekulieren. Gerade in den letzten Jahren zeigt sich immer mehr, dass die Aktien zunehmend beliebter werden, zumal Festgelder und Zinsen bei Sparguthaben kaum noch eine Bedeutung haben. Warum es sinnvoll ist in Aktien zu investieren und worauf dabei geachtet werden sollte, möchten wir im folgenden Teil kurz erklären

Die Voraussetzung für die Investition in Aktien

Damit eine Investition in Aktien überhaupt möglich ist, ist das Anlegen von einem Verrechnungskonto sowie von einem Depot erforderlich. Sicherlich gibt es einige Banken, die das Depot kostenlos anbieten, doch in vielen Fällen fallen zusätzliche Ordergebühren an, die ebenfalls zu berücksichtigen sind. Um erstmal ein Gefühl für den Umgang mit Aktien zu bekommen, bieten einige Banken die Möglichkeit, ein Musterdepot sowie ein Demo-Konto anzulegen. Das bedeutet, dass kein echtes Geld verwendet wird und somit erstmal ein wenig ausprobiert und experimentiert werden kann. So lassen sich  Börsenstrategien beobachten und bestenfalls selbst die ersten Schritte in Richtung Aktieninvestition tätigen.
Als Nächstes empfiehlt es sich, sich etwas näher mit den DAX-Werten auseinander zu setzen. Dabei erweist es sich als klug, sich auf die Volkswirtschaft und die Märkte in der eigenen Region zu konzentrieren, die bereits ein stückweit vertraut sind. Im DAX befinden sich die 30 größten Unternehmen, die an der Frankfurter Börse notiert sind und die ohne Frage den höchsten Umsatz an der Börse machen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich gerade für Anfänger, sogenannte Blue-Chip-Aktien als Ausgangspunkt zu nehmen, um sich mit dem Handel von Aktien vertraut zu machen.

Was bedeutet der Begriff „Aktien zeichnen“?

Die Grundvoraussetzung für einen Anleger ist die Eröffnung von einem Depot. Mittlerweile lässt sich ein Depot problemlos durch einen Online-Broker eröffnen und einrichten, sodass lediglich die Identifizierung der eigenen Person entweder direkt über Video-Chat oder nach ein paar Tagen via Post tätigen muss.
Danach gibt es eine festgelegte Frist, in der neue Aktien erworben werden können. Das heißt, in dieser sogenannten Zeichnungsfrist lassen sich Aktien zeichnen. Häufig wird eine bestimmte Mindeststückzahl angefragt und eine Preisobergrenze vorgegeben. Sollte allerdings die Anfrage deutlich höher sein als Aktienpapiere vorhanden sind, verkürzt sich häufig auch die entsprechende Zeichnungsfrist.
Im Anschluss daran kommt es zur Zuteilung der Aktien. Nicht immer erhalten Anleger auch die gezeichneten Aktien, sondern nur einen bestimmten Teil davon. Die Kosten für diese Aktienzeichnung wird direkt vom Verrechnungskonto eingezogen. Der Preis für diese Aktien ist vorher festgelegt und liegt meist im oberen Bereich des Preisrahmens.

Langfristige Investitionen in Aktien

Was bedeutet es, eine Aktie zu erwerben und wem gehört diese Aktie überhaupt? Im Grunde genommen wird durch den Erwerb einer Aktie eines aktiengeführten Unternehmens dessen Erfolg gefördert. Das liegt nicht zuletzt daran, dass dadurch die Aktienkurse steigen und höhere Dividenden für die Aktionäre möglich sind. Die Zinsen in dieser sogenannten Aktienrendite sind wesentlich höher als bei Termineinlagen oder bei einem Sparbuch.
Die Investitionen in Aktien bedeuten für den Anleger auch einen gewissen Schutz vor einer Inflation. Das liegt schlussendlich daran, dass bei steigenden Produktpreisen das Unternehmen davon deutlich profitiert und somit auch ein wachsender Cashflow oder Umsatz gegeben ist. Das wiederum führt dazu, dass es zu einer steigenden Dividende kommt. Allerdings gilt diese Tatsache nicht für alle Unternehmen, sodass es sich auf jeden Fall empfiehlt, sich mit dem Thema auseinander zu setzen oder eine adäquate Hilfe und Beratung dazu zu holen, die bereits über viele Jahre hinweg Aktiengeschäfte tätigt.

Lukrative Anlage in Aktien

Eine Aktie ist eine Geldanlagequelle, die Schwankungen unterliegt. Das bedeutet auch, dass eine Kapitalanlage in Aktien deutlich riskanter ist als beispielsweise die Nutzung von Rentenversicherungen oder Festgeldkonten. Besonders wichtig ist es hierbei, dass das Risiko gering gehalten wird, gleichzeitig sich aber dennoch Renditen erzielen lassen. Es ist ein kleiner Spagat, der sicherlich hier erforderlich ist, der sich aber bei einer gut durchdachten Handlung als lohnenswert erweist.

  1. In erster Linie ist es wichtig, das Vermögen nicht punktuell in einer Aktie anzulegen, sondern sehr breit zu streuen. Es nicht zu empfehlen, nur eine Einzelaktie zu nutzen, da im Falle einer Fehlkalkulation die Altersvorsorge verloren geht. Deswegen sollte das Kapital auf verschiedene Unternehmen verteilt werden, sodass ein Verlust durch ein gut laufendes Investment durchaus ausgeglichen werden kann.
  2. Neben der breiten Verteilung des Kapitals spielt natürlich die Anlageklasse ebenfalls eine wichtige Rolle. Handelt es sich beispielsweise um Niedrigzinsphasen, erhöht sich automatisch auch die Anfrage nach Aktien. In Hochzinsphasen hingegen werden eher Anleihen genutzt, da auch hier mit sehr guten Renditen zu rechnen ist. Zusammenfassend bedeutet das, dass es sich in jedem Fall lohnt, neben Aktien auch Rentenfonds oder andere Geldanlagequelle zu nutzen.
  3. Der Gang an die Börse bedeutet auch, dass die Investitionen immer überprüft werden sollten. Das wiederum bedeutet, dass das Aktiengeschäft nicht einfach nebenher laufen sollte, sondern es bedarf einer regelmäßigen Überprüfung. Nur so besteht die Möglichkeit, bei etwaig aufkommenden Verlusten das Kapital beispielsweise umzuschichten, sodass Kurzschlussaktionen gar nicht erst aufkommen.
  4. Ein weiterer und nicht ganz unerheblicher Faktor sind Folgekosten, die bei einem Investmentgeschäft entstehen. Dazu gehören zum Beispiel Depotkosten sowie Order-Gebühren, die von Bank zu Bank sehr unterschiedlich sind. Hier lohnt es sich, sich bereits im Vorfeld mit den Gepflogenheiten der jeweiligen Bank auseinander zu setzen und nach Möglichkeit darauf zu achten, dass geringe Order-Gebühren sowie freie Depotkosten gegeben sind.

Das Risiko von Investitionen in Aktien

Gerade bei steigenden Kursen erweist sich ein Aktienanteil als überaus lukrativ. Allerdings hängt das vom jeweiligen Unternehmen ab und kann im Vorfeld niemals genau bestimmt werden. Eine höhere Rendite birgt in der Regel auch ein höheres Risiko, sodass nicht nur Gewinne, sondern auch durchaus Verluste entstehen können. Das bedeutet schlussendlich, dass die Investitionen in Aktien nicht immer lukrativ sein muss, denn es kann durchaus passieren, dass Verluste geschrieben werden. Wer das Risiko allerdings liebt und einem guten Aktienberater vertraut, sollte in jedem Fall in Aktien investieren, da sie langfristig gesehen für die spätere Rente sehr lohnenswert sind. Allerdings empfiehlt es sich, die Aktien breit zu streuen und sich nicht nur auf ein Unternehmen festzulegen. So lässt sich oftmals Gewinn und Verlust ausgleichen, ohne dass das investierte Kapital im Notfall nicht mehr vorhanden ist.
Wer das Risiko eingehen möchte, sollte sich bereits im Vorfeld darüber im Klaren sein, dass es nicht reicht einmalig 100 Euro zu investieren. Oftmals gibt es einen Hintergrund für sehr günstige Aktien, sodass hier genau überlegt werden sollte, ob es das Risiko wirklich wert ist. Sicherlich sind auch 100 Euro viel Geld, doch im Hinblick auf ein Invest in Aktien viel zu wenig. Sollte allerdings nur ein kleines Geldbudget vorhanden sein, empfiehlt es sich stattdessen, in ETFs oder Aktiensparpläne das Geld zu investieren. Oftmals sind diese Sparpläne nicht nur kostenfrei, sondern auch kostengünstig, zumal die Möglichkeit besteht, monatlich einen geringen Betrag zu investieren, um langfristig gesehen das Kapital für die Rente aufzubauen.

Aktien in Verbindung mit ETFs und Investmentfonds

Wie bereits erwähnt, ist es nicht ratsam, das komplette Kapital in eine einzelne Aktie zu investieren. Sicherlich lässt sich das Investment auf Aktien von mehreren Unternehmen aufteilen, doch gibt es stattdessen noch eine weitere Möglichkeit, um Geld zu investieren. Zusätzlich zum Kauf von Aktien sind auch ETFs und Investmentfonds sehr lukrativ und eine optimale Lösung für eine spätere Altersvorsorge.
Die Investmentfonds beinhalten eine verschiedene Anzahl an Aktien, denn sie sind sehr breit gestreut. Besonders vorteilhaft erweist sich hierbei die Tatsache, dass ein Fond-Manager das ganze betreut und somit alles ganz von alleine läuft. Allenfalls ist es notwendig, hin und wieder die Werte sowie die Marktentwicklung zu überprüfen, um den Überblick nicht zu verlieren. Ebenso wie bei einem Aktienkauf lassen sich auch hier Anteile einmalig kaufen oder monatlich in einen Fond-Sparplan einzahlen. Der Nachteil liegt allerdings darin, dass die Gebührenbelastung sehr hoch ist. Es fallen nicht nur Order-Gebühren vom Broker an, sondern natürlich auch Gebühren für die Verwaltung und das Management. Dazu kommt ein Ausgabeaufschlag, der bei vielen Fonds zusätzlich fällig wird.
Der Unterschied zu ETFs liegt darin, dass die Gebühren sehr gering sind und somit eine kostengünstige Alternative darstellen. Durch die Orientierung beispielsweise an den DAX oder an den Referenzindex ist zudem eine breite Streuung automatisch gegeben. Es entsteht nur ein geringer Verwaltungsaufwand, was sich natürlich deutlich in den fortlaufenden Kosten widerspiegelt.