KI-Anwendungen in der Wirtschaft – diese Möglichkeiten gibt es bereits

Ai im Unternehmen
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AI (das englische Kürzel für KI) ist längst Bestandteil digitalisierten Wirtschaftswachstums. Lernprogramme sind vor allem von analytischem Vorteil, auch für KMU in Deutschland. In den Beispielbranchen wird deutlich, wie alltäglich die Anwendungen der unterschiedlichen KI-Spezialisierungen bereits mit heutigem Stand sind.

Das Wichtigste in Kürze

  • Vergleichsweise überschaubaren Investitionen durch KMU, Konzerne und Behörden in KI steht ein statistisch deutlich höherer Wirtschaftserfolg in Milliardenhöhe gegenüber.
  • Erfolgsunterstützung durch analytische Überlegenheit von KI für KMU entlastet Mitarbeiter, minimiert Risiken und stärkt die Rechtssicherheit, zum Beispiel im Vertragswesen.
  • Die Kommunikation mit KI (Chatbot) ist längst in der Wirtschaft und im privaten Alltag angekommen.
  • Vor allem die analytischen Fähigkeiten und das Lernverhalten von KI werden auch künftig die Geschwindigkeit von Geschäftsabläufen erhöhen und insgesamt Arbeitsprozesse in allen Branchen revolutionieren.

Fakten zu Investition in und Wirtschaftserfolg mit KI in der deutschen Wirtschaft

Eine Studie des BMWi (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) wurde im Jahr 2019 hinsichtlich Ausgaben für und Gewinnmaximierung durch KI in Auftrag gegeben. Dabei zeigte sich, dass bereits zu diesem Zeitpunkt produzierendes Gewerbe und Dienstleister 4,8 Milliarden Euro investierten.

Dem gegenüber stand zum Abschlusszeitpunkt der Studie ein Umsatz von 60 Milliarden Euro. Die Hauptanwendungen bestanden in der Prozessautomatisierung, Datenanalyse und Kundenkommunikation. Maschinelles Lernen und maschinelles Beweisen sind Lern- und Anwendungsschwerpunkte künstlicher Intelligenz.

Hier unterstützt KI bereits jetzt den Erfolg von KMU

Händisches Verfassen, Prüfen und rechtssicheres Ausarbeiten von Verträgen verschlingt in KMU Personalressourcen und Zeit. Durch spezielle AI-Prüfungsprogramme greift die KI auf riesige Datenmengen in kürzester Zeit zu.

So werden bei einer automatisierten Vertragsprüfung mittels KI keine ungültigen Klauseln mehr durchgewunken, Vertragstypen unterschieden und Vertragsvorschläge nach dem Ampelprinzip vorgeschlagen.

Unternehmen können aus der Vorlage eigene Klauseln ergänzen, unlogische oder ungültige Klauseln entfernen und so eigene Unternehmensstandards gegen Geschäftspartner besser durchsetzen. Nicht in jedem Fall muss ein Vertrag immer neu aufgesetzt und geprüft werden. Möglich ist es ebenso, aus bereits vorhandenen Verträgen wichtige Daten zu extrahieren.

Beispielbranchen, in denen KI schon jetzt unverzichtbar verwendet wird

Aus diesen Beispielbranchen sind die Vorteile und analytischen Fähigkeiten von KI längst nicht mehr wegzudenken:

IT-Branche

Zum Entsperren sensibler Technik (elektronische Türsicherungen, Smartphone, usw.) werden statt Codes nur noch Fingerabdruck und Gesichtserkennung eingesetzt. Die Wiedererkennung durch KI ist einem Vergleich älterer Systeme überlegen. Software kann sprachgesteuert werden. In Textverarbeitungsprogrammen (Lesetipp: warum Unternehmen auf Microsoft setzen) ist Spracheingabe und Sprachausgabe bereits vielfach Standard.

Das Smarthome gehört zu den ältesten Beispielen für gelebte und angewendete KI. Entwickelt werden die Vernetzungstechnologien weiterhin von IT-Experten. Umgesetzt wird das smarte Wohnen von KI über Gerätesteuerung mit Sprachbefehl. Die Lernsoftware kann Benutzerverhalten und deren Eingaben analysieren und so die Steuerung von Einbruchssicherungen, Heizung und Stromanlagen effizient diesen statistischen Erfahrungen anpassen.

Assistenzsysteme (Lernsoftware)

Google Assistant, Alexa oder Siri passen sich im Lernverhalten und der technologischen Ausgabe dem Verhalten und den erkannten Bedürfnissen ihrer Benutzer an. In der Automobilindustrie erleichtern intelligente Onboard- und Sprachsysteme die Steuerung durch Fahrzeugführer. Wenige neueste Autoinnovationen fahren bereits autonom mit KI-Steuerung.

KI kann das Verhalten von Menschen nicht vorhersehen oder steuern. Sie kann jedoch mit ihren besonderen, analytischen Fähigkeiten Prognosen für das künftige Verhalten erstellen. Daraus ergibt sich eine Anpassung der eigenen Funktionen durch Lernen an den Bedarf der Menschen, die diese Software nutzen.

Analytischer Beitrag zur Energiewende

Wärme- und Stromversorgung sind auch in der Energiewende eine Frage der Effizienz und Optimierung. KI verarbeitet bereits jetzt große Datenmengen, werten das Nutzerverhalten aus und analysiert Energieversorgung in schwankenden Zeiten der Verfügbarkeit. So ist bereits jetzt eine Optimierung auf dieser Analysebasis möglich, regional unterschiedlich und bei schneller Reaktionszeit auf Veränderungen.

Auch hier ist die Erstellung prognostischer Modelle mit Vorschlägen für Technologieanpassungen ein wirtschaftlicher Marktvorsprung. Wer zuerst am effizientesten Energie liefert und Versorgungslücken vermeidet, wird künftig auch mit erneuerbaren Energien auf die gleiche, angepasste Weise handeln können.

Kommunikation mit Chatbots

Ein Chatbot ist ein kommunikativer Roboter, also eine KI, mit der Menschen aktiv kommunizieren können. Dies geschieht schriftlich (im Chatverfahren) oder mündlich (durch Spracherkennung und logische Reaktion des Roboters). Der virtuelle Assistent kann zum Beispiel in eine VoIP-Telefonsoftware integriert werden. Ebenfalls werden Chatbots schon in einigen Suchmaschinen verwendet (Chat & Search).

Beispielsweise lernen Chatbots im Kundensupport des E-Commerce, mit Kunden zu kommunizieren und auf sie einzugehen. Sie lernen, die Kundenbedürfnisse mit analytischen Antworten zu erkennen und zu befriedigen. Im Gegensatz zu ermüdenden menschlichen Support-Mitarbeitern sind Chatbots auch um Mitternacht aktiv und geistesgegenwärtig.

Autonomie in industriellen Anwendungen

KMU müssen im Zuge der Digitalisierung ebenfalls automatisieren. Ihr Vorbild ist die Industrie, vor allem das produzierende Gewerbe. Möglich sind mit individuell programmierter KI zum Beispiel fehlerarme Wartung von Maschinen und Anlagen, automatisiertes Beschaffungswesen und vorausschauende Produktionsplanung.

Logistisch lassen sich Routen besser planen, Transportwege nach Effizienz abkürzen und so das Klima schonen. Gleichzeitig werden Kapazitäten wirtschaftlicher ausgenutzt. Noch in der Testphase sind selbstfahrende Transportmittel. Dabei kann die jeweilige KI beliebig als Lösung für jedes Geschäftsmodell und jede Marktgröße angepasst werden.

Flottenmanagement in Unternehmen

Dank KI in Verbindung mit Telematik ist das Unternehmen in der Lage, schnellstmöglich im Flottenmanagement die Routenplanung zu ändern und eine Kosteneinsparung zu erreichen. Gleichzeit können im Fuhrparkmanagement Wartung, Schadenmanagement, die Nutzung von Poolfahrzeugen erfasst und geplant werden, was letztlich einen wesentlichen Kostenvorteil ergeben wird.

Fazit

KI ist bereits seit mehreren Jahren in der Wirtschaft angekommen. Sie verändern das Erfolgstempo durch analytische Vorteile, Lernfähigkeit und prognostische Handlungsfähigkeit. Die Einsatzgebiete erstrecken sich inzwischen nicht nur auf Industrie und KMU, sondern auch auf den privaten Lebensalltag von Menschen.

Quellen:
www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2018/heft/11/beitrag/wie-kuenstliche-intelligenz-die-ordnung-der-wirtschaft-revolutioniert.html
www.tagesschau.de/wirtschaft/digitales/kuenstliche-intelligenz-arbeitsalltag-unternehmen-100.html
www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Wirtschaft/einsatz-von-ki-deutsche-wirtschaft.pdf