Trendige Wohnstile kurbeln die Wirtschaft an

Was darf es sein – skandinavischer oder italienischer Wohnstil? Foto: ©FollowTheFlow / stock adobe
Was darf es sein – skandinavischer oder italienischer Wohnstil? Foto: ©FollowTheFlow / stock adobe

Immer mehr Menschen folgen für ein gemütliches und stilvolles Zuhause einer klaren Stilvorgabe. Besonders beliebt sind der italienische und der skandinavische Wohnstil.

Einzelhandelsketten wie Jysk (ehemals Dänisches Bettenlager) profitieren von dem Boom. Aber was macht diese beliebten Wohnstile so besonders?

Italienischer Wohnstil

In Bella Italia musste sich in punkto Wohnen ein besonderer Stil entwickeln, vereint das Land doch uralte Kultur mit der Leichtigkeit modernen Lebens. Kreativ sind die italienischen Designer, sie lassen Innovation auf antiken Charme treffen; Anregungen finden sie in nächster Umgebung schließlich in Hülle und Fülle.

Innerhalb geliebter und gelebter Traditionen werden so neue Trends geboren, die Erstaunliches hervorbringen. Hier finden sich mit viel Geschichte behaftete Mosaike, die heute von manchen italienischen Firmen für die komplette Dekoration von Interieur verwendet werden. Oder an Venedigs Karneval angelehnte maskenhafte Elemente, die zu den Accessoires des italienischen Wohndesigns selbstverständlich dazu gehören – die Kreativität der italienischen Designer kennt keine Grenzen.

Land- und Stadtleben

Das italienische Landhaus steht in einer zumeist heißen, trockenen Umgebung. Kühle Innenräume sind daher eine der wichtigsten Anforderungen an die Architektur. Durch geschickte und völlig natürliche Luftzirkulation wird dieses Problem schon seit vielen Jahrhunderten gelöst. In einem italienischen Landhaus ist es folglich selbst im Hochsommer immer angenehm kühl.

Modernes italienisches Design, gern von Städtern präferiert, ist hell und geschwungen, teils auch avantgardistisch mit augenzwinkernden Reminiszenzen an die antiken Vorbilder. So sind die typischen Leuchten zum Beispiel auf den ersten Blick schlicht, im Innern jedoch häufig mit Gipsornamenten verziert, die altrömische Stilistik assoziieren. Humorvoll schlagen so die italienischen Designer den Bogen von ihrer großen Geschichte in die Zukunft.

Zimmereinrichtung

Zum mediterranen Wohnen passen natürliche Materialien. Die typisch italienische, opulente Polsterung besteht daher aus reiner Baumwolle. Möbel sind aus massivem Holz, rustikale Natursteinfliesen unterstützen die Kühlung des Raumes.

Accessoires einer italienischen Küche können antike Vasenmuster in einem Regal sein, in der Dekoration verbergen sich Metallstangen, die das Holz stützen. Insgesamt wird die Küche mit Mobiliar keinesfalls überladen und wirkt daher vom Platzangebot her immer großzügig.

Das daran angeschlossene Esszimmer gibt sich in cremigem Weiß und warmem Sienna. Stühle sind gern aus Korb, der Esstisch aus Massivholz, helle Vorhänge spenden Schatten und lassen doch genug Licht in den Raum fluten.

Im Wohnraum finden schwere Polstermöbel mit antikem Anklang ihren angemessenen Platz. Die Farben sind in gelbem bis hellem Braunton, die Gestaltung verspielt. Zum homogenen Style passen helle Seidenvorhänge und die eine oder andere antike Skulptur, ohne damit den Raum zu überladen, da dies schnell museal wirken kann.

Ein italienisches Schlafzimmer auf dem Land kann ganz und gar hell mit bunten, aber dezenten Mustern gehalten werden. Die Frische der Farben assoziiert die Kühle, die man nachts herbeisehnt.

Skandinavischer Wohnstil

Natürlich, hell und luftig-leicht ist der zeitlose skandinavische Einrichtungsstil. Großzügige Räume, große Fenster und offenes Wohnen zeichnen ihn aus. Farben und Materialien entsprechen der Naturverbundenheit der Skandinavier. So findet sich viel helles, heimisches Holz, Woll- oder Leinenstoffe, Leder, Glas, Filz und helle Naturfarben wie weiß, beige, blau oder freundliche, helle Grüntöne.

Damit entsteht ein entspanntes Ambiente. Je nach Geschmack ist die Einrichtung eher rustikal gehalten oder spiegelt den maritimen Charakter der nordischen Länder wider. Skandinavisch inspirierte Möbel sind schnörkellos, praktisch und trotzdem gemütlich. In Wohnräumen finden sich bequeme Sessel und einfache Couchtische. Der nordische Einrichtungsstil ist nicht streng und bietet Raum für kunterbunte Kombinationen. So lockern bunt gemusterte Teppiche aus Baumwolle oder Wolle die Räume auf.

Als Bodenbelag werden traditionell Birkenparkett oder Holzdielen verwendet, die in modernen Häusern auch mal weiß sein dürfen. An den Wänden findet häufig Holz Verwendung. Die Vertäfelung kann bis zur Decke oder halbhoch gebaut sein und ist typischerweise blau, naturfarben und in der Küche gern kaminrot oder limonengrün.

Dekoration und Accessoires

Dekoration wird liebevoll ausgesucht und sparsam verwendet. Einige ausgewählte Bilder an der Wand lassen genug von der Täfelung sehen. Eine ausgefallene Vase auf dem Esstisch zieht die Blicke auf sich. Auf Kitsch und Verspieltes wird zugunsten einiger ausgewählter Accessoires, oft in ausgefallenem Design und in weichen Naturformen, verzichtet.

Viele Stücke sind aufwändig von Hand gefertigt. Im Norden liebt man es eher schlicht als überladen. Muster und Farben sind allerdings erwünscht. Geschirr wird oft in starken Farben oder aber auch Pastelltönen verwendet, handbemalt mit Tiermotiven, Blumen oder grafischen Mustern. Textilien sind unifarben, gestreift, kariert oder mit Blumendekor. Als Material wird wieder gern zu Natürlichem gegriffen: Baumwolle, Wolle, Fell oder Leinen.

Zimmereinrichtung

Im Wohnbereich werden behagliche Sitzbänke mit Fellen, Decken und großen, weichen Kissen aufgestellt. Sie finden sich vor dem Fenster zum Hinaussehen oder traditionell um einen Kamin herum, der gern genutzt wird. Im Essbereich oder der Küche steht ein großer, einladender Holztisch, oft dekoriert mit schönen Blumen (die Vasen dazu gibt es z. B. im nordischen Blumenvasen Großhandel), der viel Platz für Gäste bietet.

Die Stühle dürfen dabei ruhig gemischt und bunt sein. In weißen Küchenmöbeln und Vitrinen findet sich handbemaltes Geschirr als Farbtupfer. Rote oder blaue Karostoffe finden als Küchentücher Verwendung, während man in den schlichten Badezimmern flauschige bunte Handtücher, weiße Keramik und schnörkellose Armaturen vorfindet. Im Schlafzimmer begegnet man den Sitzbänken und den Karos als Bettüberwurf.

Der nordische Einrichtungsstil hat weltweit viele Fans, und Skandinavien hat schon einige namhafte Designer von Wohn- und Möbeldesign hervorgebracht. Die Unaufdringlichkeit, Funktionalität und Zeitlosigkeit machen die Entwürfe für viele so beliebt.