Statistisches Bundesamt: Mehr Regelinsolvenzen im Januar 2024

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Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland stieg im Januar 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat um 26,2 %, so die vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes. Im Dezember 2023 war bereits eine Zunahme um 12,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnet worden. Seit Juni 2023 wurden durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich festgestellt. Es ist jedoch zu beachten, dass die Insolvenzanträge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt in vielen Fällen etwa drei Monate vorher. Die Insolvenzstatistik erfasst ausschließlich Geschäftsaufgaben, die im Rahmen eines Insolvenzverfahrens erfolgen, und nicht solche aus anderen Gründen oder vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten.

Im November 2023 wurden nach endgültigen Ergebnissen 1.513 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet, was einem Anstieg um 15,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Von Januar bis November 2023 stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23,2 % auf 16.264 Fälle. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 war die Zahl jedoch um 6,5 % niedriger.

Die Forderungen der Gläubiger aus den im November 2023 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen wurden auf etwa 1,5 Milliarden Euro beziffert, während sie im November 2022 knapp unter 1,5 Milliarden Euro lagen.

Im November 2023 gab es 5.811 Verbraucherinsolvenzen, was einem Rückgang um 1,0 % gegenüber November 2022 entspricht. Von Januar bis November 2023 stieg die Zahl der Verbraucherinsolvenzen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,1 % auf 61.460 Fälle.

Die Insolvenzhäufigkeit im Bereich Verkehr und Lagerei war im November 2023 am höchsten, gefolgt von den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen.

Es ist zu beachten, dass die vorläufigen monatlichen Angaben zu Regelinsolvenzverfahren experimentelle Daten sind und noch nicht die methodische Reife und Belastbarkeit amtlicher Statistiken aufweisen.

 

Basierend auf einer Pressemitteilung von Statistisches Bundesamt vom 16.02.2024