Nebenkosten beim Immobilienerwerb  – darauf achten

Mann untersucht Nebenkosten beim Hauskauf
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Wer sich eine Immobilie anschafft und diese nicht aus eigenen Mitteln finanziert, sollte die Gesamtsumme genau kalkulieren. Hierbei geht es nicht nur um den Nettopreis für die Immobilie – also den Kaufpreis für das Objekt – sondern auch um die Nebenkosten. Diese können sich in einigen Fällen auf Summen von rund 10 bis 20 Prozent des Preises belaufen.

Mit diesen Kosten muss man rechnen: Notar, Grundbuch, Makler

Die Nebenkosten beim Kauf einer Immobilie hängen im Wesentlichen von den Kosten für die Immobilie ab. In jedem Fall müssen die Nebenkosten vorher abgeschätzt und durch die Höhe des Kredits abgedeckt werden.

Zu den Nebenkosten gehören die Kosten für den Notar, die Gebühr für den Eintrag ins Grundbuch und die Kosten für den Makler, wobei letzte beim Kauf von privat natürlich nicht anfallen.

Der Notar und der Eintrag ins Grundbuch machen zusammen zwischen 1 und 2 Prozent der Kaufsumme aus. Der Makler verlangt eine Provision zwischen 3 und 8 Prozent – je nach Bundesland und Anbieter.

Das kosten Steuern und Modernisierung

Hinzu kommt die Grunderwerbsteuer, die sich auf 3,5 bis rund 6 Prozent beläuft. Das Gutachten für die Immobilie ist optional, aber durchaus empfehlenswert. Es kostet je nach Größe, Anbieter und Objekt rund 1000 Euro.

Handelt es sich nicht um ein nagelneues Objekt, müssen Kosten für die Renovierung oder Modernisierung eingeplant werden. Diese lassen sich nur für den Einzelfall beziffern, da sie vom Zustand der Immobilie und dem Anspruch des Käufers abhängen.

Die Kosten für eine Sanierung: ein großer Posten

Wer die Immobilie auf seine eigenen Vorstellungen zuschneiden möchte, muss Reparaturen vornehmen, das eine oder andere Objekt austauschen und sanieren sowie renovieren, um die Immobilie zu erhalten.

Um vorher herauszufinden, wie hoch die Kosten für die Renovierung oder Sanierung sein werden, sollen Käufer einen Gutachter zurate ziehen. Dieser kann den Zustand der Immobilie am besten einschätzen. Danach rechnet er aus, wie viel die notwendigen Schritte in der Summe kosten.

Gerade bei renovierungsbedürftigen Objekten ist erst an dieser Stelle klar, wie hoch das Darlehen mindestens sein muss, damit es für Erwerb und Renovierung ausreicht. Verbraucher planen am besten einen finanziellen Puffer mit ein, falls während er Arbeiten Defekte zutage kommen, die man ebenfalls erneuern lassen muss.

Kosten für die Versicherung: oftmals vergessen

Was viele Käufer nicht bedenken: Wer sich eine eigene Immobilie anschafft, profitiert von dieser nicht nur, indem er hier wohnt oder sie als Kapitalanlage zum Vermieten nutzt. Man geht auch viele (vor allem kostenintensive) Verpflichtungen ein.

Man braucht eine spezielle Gebäudeversicherung. Diese greift, wenn der Blitz einschlägt, es brennt oder durch Sturm sowie Starkregen Schäden verursacht werden. Diese Kosten sollten bei der Berechnung der Darlehenshöhe bedacht werden!

Gleiches gilt für die Risikolebensversicherung oder eine Kreditversicherung. Beide sind kein unbedingtes Muss, ergeben jedoch in vielen Fällen Sinn. Sie greifen, falls es – aus welchen Gründen auch immer – zu Ausfällen bei der Zahlung umkommt.

Die Haftpflichtversicherung muss ebenfalls bezahlt werden, genauso wie die Hausratversicherung, auf die man nicht verzichten sollte. Sie schützt bei Schäden an der Einrichtung, die zum Beispiel durch einen Einbruch entstehen.

Weitere Anschaffungskosten unbedingt berücksichtigen

Wer sich zum Beispiel ein Haus anschafft, wird dieses in der Regel nach einfach so belassen, wie der Vorbesitzer es gebaut hat. Manche Menschen wünschen sich zum Beispiel ein Carport oder eine Garage, um das Auto sicher unterzubringen.

Die Inneneinrichtung schlägt ebenfalls schnell mit Summen im vierstelligen Bereich zu Buche, wenn man nicht alle alten Möbel behalten möchte.

Gibt es einen Garten, muss dieser eventuell neugestaltet, geplant und bepflanzt werden – eventuell sogar durch einen Profi. Auch das kostet Geld, welches durch ein Darlehen abgedeckt sein sollte.

Schönheitsreparaturen fallen in fast allen Häusern sowie Wohnungen an, die nicht gerade erst gebaut wurden. Auch diese gilt es zu berücksichtigen.

Nebenkosten vorher möglichst genau berechnen

Wer das Darlehen noch gar nicht sicher von der Bank zugesagt bekommen hat, sollte viel Mühe in die Kalkulation der Nebenkosten investieren. Je realistischer der Käufer rechnet, desto eher lässt sich die Bank auch bei hohen Summen oder weniger Sicherheiten überzeugen.

Kauft man sich eine (nicht neue) Immobile, sollte man die Grunderwerbsteuer, die Notarkosten, die Maklerprovision und die Kosten für die Modernisierungen berücksichtigen. Hierfür informieren sich potenzielle Käufer, wie hoch die Gebühren oder Steuern im jeweiligen Bundesland bzw. beim einzelnen Anbieter sind.

Anschließend werden alle Kosten aufsummiert und man schlägt noch einen Puffer von rund 10 Prozent auf die Kaufnebenkosten. Sollte bei der Renovierung irgendetwas schieflaufen oder es kommen andere unvorhergesehen Kosten auf einen zukommen, ist man besser abgesichert.

Im Schnitt belaufen sich die Nebenkosten beim Kauf auf eine Summe von rund 15 Prozent des Kaufpreises – mindestens!