Die Bewerbung ist die Visitenkarte eines jeden Jobsuchenden. Das Personalmanagement macht sich anhand der eingegangenen Unterlagen ein Bild des Absenders und richtet sich nach diesem Eindruck. Dementsprechend wichtig sind die Vollständigkeit der eingereichten Bewerbung sowie deren korrekte Form.
Eine klassische Bewerbung besteht in der Regel aus dem Bewerbungsschreiben, dem Lebenslauf und dem Anhang. Im Bewerbungsschreiben legt der Bewerber seine Motivation zur Bewerbung dar, arbeitet seine Qualifikation heraus und beweist unter Umständen, warum er das entsprechende Anforderungsprofil besonders gut erfüllt. Dabei ist unbedingt auf eine korrekte und angemessene Sprachverwendung sowie auf die allgemein gültige äußere Form zu achten. Rechtschreib- und Grammatikfehler sollten natürlich vermieden werden. Handschriftlich erfolgt allein die Unterschrift.
Übrigens: Während bis in die mittlere Management-Ebene selbstverfasste Bewerbungen quasi Standard sind, läuft es in der Ebene der „echten“ Führungskräfte fast schon umgekehrt – hier wird nicht eigeninitiativ beworben, sondern gezielt gesucht! Im Bereich Executive Consulting suchen spezialisierte Profis nach dem idealen Bewerber für eine ausgeschriebene Stelle im Spitzenmanagement und gehen i. d. R. selbstständig auf potentielle Bewerber zu.
An dieser Stelle beschäftigen wir uns jedoch mit Bewerbungen in Eigeninitiative bzw. auf regulär ausgeschriebene Stellen.
Was gehört noch zur Bewerbung?
Natürlich der Lebenslauf! Im Rahmen des Lebenslaufs stellt der Bewerber seine grundlegenden biographischen Daten und vor allem seinen Bildungs- und Berufswerdegang dar. Der Lebenslauf sollte in jedem Fall lückenlos sein und sich auf die wesentlichen Aussagen beschränken. So ist es für den Bearbeiter der Bewerbung beispielsweise irrelevant, ob der Bewerber einen Kindergarten besucht hat; ein absolviertes Auslandspraktikum ist dagegen von Belang. In der Regel wird der Lebenslauf in tabellarischer Form verfasst und enthält ein aussagekräftiges, aktuelles und professionelles Foto des Bewerbers. Aus ästhetischen Gründen und aus Gründen der Bearbeitbarkeit sollte der Lebenslauf den Umfang von ein bis zwei Seiten nicht überschreiten.
Im Anhang nach Anschreiben und Lebenslauf befinden sich schließlich alle wesentlichen Urkunden. Von besonderer Bedeutung sind das Schulabschlusszeugnis und der Nachweis über den Berufsabschluss bzw. das abgeschlossene Studium. Darüber hinaus empfiehlt es sich, der Bewerbung gegebenenfalls Praktikums- und Arbeitszeugnisse beizulegen, um positive Referenzen nachzuweisen. Zeugniskopien sollten amtlich beglaubigt sein.
Tipp: Schlüsselqualifikationen in der Bewerbung hervorheben
Für jeden Job, der ausgeschrieben wird, stellt sich ein Arbeitgeber neben bestimmten fachlichen Voraussetzungen, die ein Bewerber aufweisen soll, auch Persönlichkeitsmerkmale vor, die der Bewerber idealerweise mitbringt. Diese Persönlichkeitsmerkmale werden auch Schlüsselqualifikationen genannt. Da neben dem fachlichen Profil eben auch das persönliche Profil eine große Rolle spielt und dazu führen kann, dass Ihre Bewerbung besser ankommt, als die anderer Bewerber, sollten Sie Ihr Augenmerk auch darauf richten, dass Sie Ihre Persönlichkeit gut darstellen.
Bevor Sie sich an Ihre Bewerbung machen, sollten Sie prüfen, ob in der Stellenanzeige, auf die Sie sich bewerben, Schlüsselqualifikationen genannt sind. Ist dies der Fall, so nehmen Sie in Ihrer Bewerbung Bezug auf diese Qualifikationen. Sind die Schlüsselqualifikationen nicht genannt, wird es schwieriger. Sie können auf „gut Glück“ einfach überlegen, welche Persönlichkeit wohl für den gesuchten Job gefragt ist. Sie können aber auch beim potentiellen Arbeitgeber anrufen und fragen, wie sich das Unternehmen den Bewerber denn vorstellt. Je mehr Informationen Sie haben, desto besser können Sie diese dann in Ihrer Bewerbung aufgreifen.
Die Darstellung Ihrer Persönlichkeit können Sie mit einigen gezielten Worten schon im Anschreiben in Ihrer Bewerbung unterbringen. Wenn Sie darstellen, welchen Job Sie in den letzten Jahren gemacht haben, dann schreiben Sie auch, welche Persönlichkeitsmerkmale Ihnen den Erfolg in Ihrem Job ermöglicht haben. Eine weitere Stelle zur Nennung von Persönlichkeitsmerkmalen in einer Bewerbung ist ein Deckblatt. Neben den wichtigsten persönlichen Daten können Sie hier sowohl persönliche als auch fachliche Qualifikationen unterbringen, übersichtlich und in Stichpunkten. Wenn die Schlüsselqualifikationen in Ihrer Bewerbung zu den gesuchten Qualifikationen passen, können Sie damit wertvolle Punkte für sich sammeln und kommen dem Vorstellungsgespräch sicherlich ein großes Stück näher.
Was sollte bei Online-Bewerbungen beachtet werden?
Die Bewerbung per Internet ist beliebt. Dabei kommt neben der Bewerbung, die einfach als PDF-Dokument versandt wird, auch die Bewerbung mit Hilfe einer speziellen Webseite des Arbeitgebers in Frage. Für diese Online-Bewerbung sollten Sie jedoch – genauso wie bei der Bewerbung per E-Mail – einige wichtige Faktoren berücksichtigen.
Für die Online-Bewerbung gilt grundsätzlich, was auch für andere Bewerbungsvarianten gilt: sie muss vollständig sein. Sie sollten bei einer Online-Bewerbung nicht auf ein Anschreiben, verzichten. Zu einer vollständigen Bewerbung gehört in jedem Falle auch das Hinzufügen Ihrer Unterlagen. Arbeitszeugnisse, Teilnahmebescheinigungen oder anderes sollten also auf jeden Fall in gescannter Form hochgeladen werden können.
Für die Verwendung von Unterlagen in einer Online-Bewerbung gilt – wie bei der Bewerbungsmappe auch – dass Sie die richtigen Unterlagen hinzufügen sollten. Ein lückenloser Nachweis Ihres beruflichen oder schulischen Werdegangs ist nicht immer angebracht. Wenn Sie bereits seit fünfundzwanzig Jahren mit beiden Beinen fest im Arbeitsleben stehen, können Sie sich beispielsweise ein Abschlusszeugnis einer Realschule sparen. Dafür sollten aber zeitnahe und relevante Arbeitszeugnisse in der Bewerbung vorhanden sein.
Merke: Eine Online-Bewerbung wird von potentiellen Arbeitgebern genauso beurteilt, wie eine Bewerbung auf Papier. Bemühen Sie sich also bei allen Unterlagen, ganz gleichgültig, ob es sich um ein Anschreiben handelt oder um den Lebenslauf. Sie können Ihren Lebenslauf oder Ihr Anschreiben auch zunächst in einer Textverarbeitung schreiben und die Texte dann in eine Online-Bewerbung kopieren. Das hilft, den Überblick zu behalten und Sie können zudem die Rechtschreibprüfung Ihrer Software verwenden. Damit vermeiden Sie unglückliche Tippfehler, die Sie selbst bei der zehnten Kontrolle Ihrer Bewerbung vermutlich nicht bemerken werden.