Die Mehrheit der Betriebe in Deutschland gehört zu den kleinen und mittleren Unternehmen, kurz KMU. Laut dem Statistischen Bundesamt gab es davon im Jahr 2021 rund drei Millionen. Das entspricht 99 Prozent der gesamten Unternehmenslandschaft in der Bundesrepublik. Aufgrund der Vielzahl an Konkurrenten stellt sich für mittelständische Unternehmen die Frage, wie sie aus der Masse herausstechen und die eigene Bekanntheit erhöhen. Um diesen Effekt zu erzielen, stehen mehrere Möglichkeiten zur Auswahl.
Warum Markenbekanntheit für KMUs essenziell ist
Bei zahlreichen mittelständischen Unternehmen in Deutschland handelt es sich um Familienunternehmen. Die Betriebe blicken oft auf eine lange Geschichte zurück und gehen meist vom Vater auf Sohn oder Tochter über.
Bei 94 Prozent dieser Betriebe liegt der Umsatz laut Stiftung Familienunternehmen unter einer Million Euro. Um diesen zu steigern, empfiehlt sich die Steigerung der Unternehmensbekanntheit.
Ob familiengeführtes Unternehmen oder nicht – die Markenbekanntheit spielt in beiden Fällen eine tragende Rolle für den wirtschaftlichen Erfolg. Im Englischen Brand Awareness genannt, gibt sie an, wie viele Menschen das Unternehmen, seine Marken und Waren bewusst wahrnehmen.
Eine gute Reputation in der Öffentlichkeit bringt KMUs mehrere Vorteile. Einerseits steigert die hohe Markenbekanntheit den Wiedererkennungswert. Dieser wirkt sich positiv auf die Kundenbindung aus. Andererseits nimmt die Bekanntheit eines Unternehmens auf seinen Umsatz Einfluss. Um sie zu steigern, hilft eine breit gefächerte Marketingstrategie.
Geeignete Strategien, um die Markenbekanntheit zu steigern
Um die Bekanntheit und damit die wirtschaftliche Bedeutung zu erhöhen, spielt für KMUs zunächst eine Markenidentität mit Wiedererkennungswert eine Rolle. Diese Corporate Identity spiegelt die Werte eines Betriebs sowie seine Alleinstellungsmerkmale wider.
Gleichzeitig basiert sie auf visuellen Designelementen, zu denen Brandfarben und das Markenlogo gehören. Die Markenidentität bildet das Fundament für weitere Maßnahmen, die zur Markenbekanntheit beitragen:
Aufbau einer eigenen Website
Die eigene Internetseite repräsentiert Unternehmen im Netz. Damit handelt es sich um die Basis für ein erfolgreiches Online-Marketing. Eine gute Unternehmenswebsite zeichnet sich durch eine übersichtliche Struktur und eine unkomplizierte Navigation aus. Diese erleichtert es den Seitenbesuchern, sich auf Haupt- und Unterseiten zurechtzufinden.
Dem Aufbau einer Unternehmenswebsite geht eine Zielgruppenanalyse voraus. Denn: Inhalt und Design der Website sollten den Bedürfnissen und den Interessen des potenziellen Käuferkreises entsprechen.
SEO-Optimierung auf der Website
Eine einfache Internetseite, welche die wichtigsten Eckdaten des Unternehmens veröffentlicht, reicht für ein erfolgreiches Online-Marketing nicht aus. Bei der inhaltlichen Gestaltung der Website erhält die Suchmaschinenoptimierung Relevanz.
SEO-optimierte Texte zielen ab auf ein gutes Ranking in Suchmaschinen – wie die des Marktführers Google. Dieses trägt zu mehr Traffic auf der Internetseite bei. Neben einer zielgruppengerechten Ansprache spielen unternehmensspezifische Schlüsselwörter – die Keywords – beim Textaufbau eine Rolle.
Bei den Keywords handelt es sich um die Begriffe, die Käufer bei der Suche nach bestimmten Produkten oder Dienstleistungen online verwenden. Daher hilft eine Keyword-Recherche mittelständischen Unternehmen bei der Gestaltung ihrer Website.
Die gewählten Schlüsselwörter finden sich in Titeln, Überschriften und Bildbeschreibungen der Webseitentexte wieder. Ebenso gehören sie in die Meta-Description. Trotz der Keyworddichte geht es darum, die Inhalte leserfreundlich zu gestalten. Unternehmen, die sich diese Gratwanderung bei der Texterstellung nicht zutrauen, hilft eine professionelle SEO-Agentur weiter.
Content-Marketing auf der Website
Die Zeiten, in denen eine Unternehmenswebsite als reine Werbeplattform diente, gehören der Vergangenheit an. Die Mehrzahl der Besucher legt Wert darauf, sich auf der Website gründlich zu informieren und im besten Fall ein Unterhaltungsangebot vorzufinden.
Das Grundziel einer guten Unternehmenswebsite besteht darin, ausführliche Informationen zum eigenen Betrieb, den Produkten und Dienstleistungen zu liefern. Gleichzeitig dient dieser Einblick ins unternehmenseigene Portfolio als Alleinstellungsmerkmal, um sich von der Konkurrenz abzuheben.
Um Seitenbesuchern zusätzlichen Mehrwert zu bieten, kommt ein Unternehmensblog infrage. Dieser behandelt Themen, die zum Betrieb sowie zur Zielgruppe passen.
Imagefilm und interaktive Seiteninhalte
Um zu verhindern, dass Seitenbesucher die Firmenwebsite schnell wieder verlassen, kommen interaktive Inhalte infrage. Dazu zählen:
- Parallax-Scrolling
- Show-Hide-Features
- Hover-Effekte
- Scroll-Activated Animations
- Slideshows
Ebenfalls empfiehlt sich ein gut gestaltetes Imagevideo, um das Interesse an der Website zu steigern. Vorwiegend Fotostrecken und ein Imagefilm bieten einen weiteren Vorteil: die leichte Integration ins Social-Media-Marketing.
Werbung über die sozialen Netzwerke
Ein bedeutender Schritt, um die Relevanz mittelständischer Unternehmen bei einer jungen Zielgruppe zu steigern, besteht im Aufbau einer Social-Media-Strategie. Bevor KMUs Inhalte erstellen, überlegen sie, welche sozialen Netzwerke sie damit bespielen.
Zu den bekannten und werbewirksamen Plattformen zählen Facebook, Instagram und TikTok.
Neben klassischen Werbeanzeigen ergeben für kleine und mittelständische Unternehmen Kooperationen mit passenden Influencern Sinn. Durch ihre Reichweite steigern sie die Bekanntheit von Marken und Firmen schnell und zielgruppenspezifisch.
Werbeanzeigen über Google schalten
SEO-optimierte Texte sowie Backlinks auf seriösen Websites nehmen auf das Ranking in Suchmaschinen Einfluss. Eine weitere Maßnahme, um die Unternehmenspräsenz in diesem Bereich zu steigern, besteht mit Google-Ads kreierten Werbeanzeigen.
Printwerbung und Offline-Aktionen
Neben der großen Sparte des Online-Marketings existieren abseits des Internets Werbeaktionen, welche die Bekanntheit mittelständischer Unternehmen erhöhen. Zu den klassischen Maßnahmen zählt die Printwerbung. Artikel in Zeitschriften und Zeitungen sowie Werbeflyer wecken das Interesse der Verbraucher.
Einen ähnlichen Zweck verfolgen regionale und überregionale Promo-Aktionen, die gleichzeitig Nähe zum Kunden schaffen. Stände sowie Events kreieren KMUs eigenständig oder mit einer professionellen Promotion-Agentur.
Eine weitere Offline-Marketingmaßnahme nutzt die Käufer als Werbeplattform. Einerseits verhelfen hochqualitative Waren und ein guter Service zu einer positiven Mundpropaganda. Andererseits kommen Werbegeschenke mit dem Unternehmenslogo als Streuwerbung infrage.
Fazit
Die Unternehmensbekanntheit nimmt direkten Einfluss auf die Kundenbindung sowie den Umsatz kleiner und mittelständischer Betriebe. Um die eigene Popularität zu steigern, eignen sich Online- und Offline-Marketingmaßnahmen. Jede Art Unternehmenswerbung sollte die Unternehmens- und Markenidentität widerspiegeln.