Die Corona-Pandemie hat die Welt erschüttert und für kurze Zeit einen Ausnahmezustand hervorgerufen. Schutzmaßnahmen sowie Änderungen im öffentlichen Leben machten es erforderlich, finanzielle Hilfen zu gewähren. Die Kosten des Bundes für Mittel und Maßnahmen setzen sich aus überraschenden Posten zusammen. Sie sind zugleich die Basis, um mit Krisen künftig besser umzugehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bund gab 440 Milliarden Euro für und während der Corona-Pandemie aus.
- Die Aufteilung der Ausgaben bezog sich nicht allein auf Schutzmaßnahmen und Verdienstausgleich.
- Rückfluss der Ausgaben in den Haushalt wird oft vernachlässigt.
- Pandemie erzeugte nicht nur Kosten.
- Aus Corona zu lernen, ist möglich.
Bund gab 440 Millionen Euro für die Corona-Pandemie aus
Als Covid-19 zu Einschränkungen im öffentlichen Leben führte und Krankenhäuser überforderte, wurden nicht nur schützende Maßnahmen und Mittel vom Bund finanziert. Die Änderung der wirtschaftlichen Lage wurden ebenfalls anteilig abgefangen. Am meisten profitierten davon Unternehmen, Kulturveranstalter und Profisportvereine. Um den Verdienstausfall in diesen Bereichen abzufangen und damit Arbeitsplätze zu erhalten, wurden 66,2 Milliarden Euro als Wirtschaftshilfe gezahlt.
Weitere 63,5 Milliarden Euro entfielen auf Tests, Impfungen und Schutzausrüstung. In Anbetracht der Kostenübernahme für Tests, Masken, Desinfektionsmittel und andere Sicherheitsmaßnahmen durch Privatpersonen sowie verdorbene Impfdosen werden diese Posten häufiger infrage gestellt.
Steuerhilfe und Krankenhausbetten
27,9 Milliarden Euro an Steuergeldern flossen während der Pandemie in die Steuerhilfe. Dazu gehörten unter anderem der Kinderbonus und die Senkung der Mehrwertsteuer. Für die Regelung der Kurzarbeit wurden 24,2 Milliarden aufgewendet. Für Bettenkapazitäten waren es 18,5 Milliarden.
Kleine Unternehmen und selbstständige Einzelunternehmer erhielten am Anfang der Krise häufig nahezu ungeprüft eine finanzielle Unterstützung. Immerhin 14,1 Milliarden wurden dafür vom Bund bereitgestellt. Rückwirkend wurden die Anträge geprüft, was zu Eingängen von 1,4 Milliarden an Rückzahlungen führte. In Hinblick auf die gesamten Kosten scheint es sich dabei um einen Tropfen auf dem heißen Stein zu handeln. Es zeigt jedoch deutlich auf, wie viele der ausgezahlten Unterstützungen begründet waren. Hinzu kommt noch die Diskrepanz zwischen den einzelnen Bereichen und die Rückzahlungen sowie Einnahmen, die bisher durch die Ausgaben entstanden sind.
Die Gewinne und Änderungen der Corona-Pandemie
Herausfordernde und belastende Jahre mit stetig neuen Regeln und Richtlinien liegen hinter zahlreichen Menschen. Die Einschränkungen wurden von Anfang an sehr deutlich und oftmals überdimensioniert wahrgenommen oder gar übertrieben. Der Wechsel ins Homeoffice erschien wie eine Strafe. Zeit mit Partner und Kindern verbringen zu müssen, wurde für viele zur harten Probe. Dabei gab es weiterhin reichlich Möglichkeiten, für Abwechslung und Kontakte zu sorgen. Zu den Kosten der Pandemie gehören daher auch Beziehungen und Ansichten. Doch tatsächlich handelt es sich bei den Trennungen und den veränderten Einstellungen um Gewinne.
Leider haben sich diese nicht vollumfänglich durchgesetzt. War die Remote-Arbeit oder zumindest das Homeoffice zu einem großen Anteil während der Pandemie bewährt, fordern nun reichlich Unternehmen die Rückkehr in das Büro vor Ort. Das gilt jedoch nicht für alle. Mehr Firmen trauen sich, ein höheres Maß an Freiheit zu gewährleisten. Ausreichende Anerkennung bedeutet das immer noch nicht.
Finanzielle Unterstützung bei Schutzmaßnahmen und Mitteln
Eine passende Schutzausrüstung kann die Ausbreitung und Ansteckung mit Corona nach wie vor verhindern. Zeitweise waren die Elemente nur schwer erhältlich und mussten sogar im Bereich von Medizin und Pflege substituiert werden. Die Schutzausrüstung umfasst dabei vor allem Atemschutzmasken und Latexhandschuhe, aber auch Schutzkleidung und Schutzbrillen. Einen Vorrat davon parat zu halten, kann eine erneute Welle in ihrer Intensität abschwächen und damit zu geringeren Kosten für alle führen. Der Aufwand für die Beschaffung wird ebenfalls verringert. Vor allem Praxen, Krankenhäuser und andere öffentliche Einrichtungen sollten aus der Pandemie lernen und die Ausstattung entsprechend anpassen.
Bund gibt 440 Milliarden während der Pandemie aus
Zur Kernzeit der Corona-Pandemie gibt der Bund knapp 440 Milliarden Euro aus. Darunter fallen jedoch auch Ausgaben für den Klima- und Transformationsfonds. Mit insgesamt 86,2 Milliarden für allein diesen Posten müssen die Investitionen des Bundes genauer unter die Lupe genommen werden, um sie korrekt einzuordnen. Denn es handelt sich dabei nicht nur um finanzielle Hilfestellungen an Wirtschaft und Bürger. Zudem wäre seit Ende der strikten Regeln die Gelegenheit gekommen, aus den Problemen der Pandemie zu lernen und die nächsten Ausgaben sinnvoller zu gestalten.