Für Hausbesitzer, aber auch für Mieter ist es enorm wichtig, dass ihr Hab und Gut möglichst rundum abgesichert ist. Hierfür gibt es eine Vielzahl verschiedener Versicherungen auf dem Markt, von denen jedoch insbesondere zwei Policen sozusagen die Basis bilden. Wir stellen sie vor.
Hausratversicherung
Jeder, der in Deutschland einen eigenen Haushalt führt, sollte eine entsprechende Hausratversicherung abgeschlossen haben. Der Abschluss dieser Versicherungsform ist zwar keine Pflicht, allerdings kann es den Versicherten sehr teuer zu stehen kommen, wenn er diesen vernachlässigt.
Welche Schäden reguliert eine Hausratversicherung? Diese Versicherungsform ist grundsätzlich dafür konzipiert, alle Schäden an den Gebrauchsgegenständen und den Verbrauchsgegenständen im Haushalt des Versicherten zu regulieren. Es spielt dabei in der Regel keine Rolle, ob die versicherten Gegenstände komplett zerstört oder lediglich beschädigt wurden. Nun stellt sich die Frage, durch welche Ereignisse solche Schäden hervorgerufen werden können. Zwei Schadensarten stehen dabei im Mittelpunkt, die den weitaus größten Teil aller Versicherungsfälle im Rahmen einer Hausratversicherung ausmachen. Dies sind Schäden durch Einbruch und/oder Diebstahl sowie Schäden durch die Einwirkung höherer Gewalt. Das können beispielsweise Sturmschäden, aber auch Schäden durch die Einwirkung von Feuer, Wasser, Hagel und anderen Naturgewalten sein.
Dabei muss allerdings zwischen der Hausratversicherung und einer Gebäudeversicherung unterschieden werden. Grundsätzlich ersetzt die Hausratversicherung ausschließlich Gegenstände, die nicht zum Gebäude selbst zählen, sondern als Hausrat bezeichnet werden. Dazu gehören etwa Möbel und Teppiche, Bekleidung, Elektrogeräte, Geschirr und vieles mehr. Gegenstände, die dagegen fest mit dem Gebäude verbunden sind, wie Treppen, Türen, Fenster und Ähnliches, zählen nicht zum Hausrat und werden daher auch nicht von einer Hausratversicherung ersetzt.
Wichtigster Aspekt beim Abschluss eines Vertrages zur Hausratversicherung ist, den Wert des eigenen Hausrates realistisch einzuschätzen. Anhand dieses Wertes bemisst sich die Versicherungssumme, wovon dann wiederum die Höhe der Beiträge abhängt. Durch eine falsche Einschätzung des Wertes des eigenen Hausrates riskiert man außerdem eine Unter- oder Überversicherung. Die Unterversicherung entsteht dann, wenn die Versicherungssumme zu niedrig bemessen ist und man im Ernstfall nicht den kompletten Schaden am Hausrat ersetzt bekommt. Überversichert ist dagegen der, welcher einen zu hohen Wert seines Hausrates angibt und trotz höherer Beiträge letztlich doch nur einen geringeren Wert ersetzt bekommt.
Gebäudeversicherung
Während die Hausratversicherung nur Gegenstände absichert, die zum Hausrat gezählt werden können, ist durch die Gebäudeversicherung das gesamte Gebäude sowie der Grund und Boden, auf dem sich dieses befindet, abgesichert. Des Weiteren sind auch Nebengebäude und Garagen, die sich direkt am Gebäude befinden, in der Regel mitversichert. In Deutschland wird diese Versicherungsform auch oft als Wohngebäudeversicherung bezeichnet.
Wichtig für Vermieter: Die Kosten der Gebäudeversicherung auf den Mieter umzulegen, ist in einem vertretbaren Rahmen erlaubt, da diese zu den umlagefähigen Betriebskosten zählen. Allerdings muss dies im Mietvertrag vereinbart sein.
Ähnlich wie bei der Hausratversicherung sichert auch die Gebäudeversicherung den Versicherten gegen die finanziellen Folgen von Schäden durch Einbruch, Diebstahl, höhere Gewalt und ähnliches ab. Die Gebäudeversicherung stellt somit die ideale Ergänzung zu einer Hausratversicherung dar, mit der sich das eigene Zuhause rundum absichern lässt. Zur Vergabe von Krediten zum Bau oder Kauf einer Immobilie fordern viele Banken und Immobilienfinanzierer den Abschluss einer Gebäudeversicherung, um die entsprechende Kreditsumme bewilligen zu können.
Sofern der Versicherungsfall eintritt und das versicherte Gebäude vollständig zerstört wird, hat der Versicherte den Anspruch auf Auszahlung des Zeitwertes. Der Zeitwert lässt sich mit dem Preis für ein gebrauchtes Automobil vergleichen, er ist also in der Regel um einiges niedriger bemessen als der Neuwert. Der Versicherte hat nun im Fall eines Schadens die Wahl: Besteht er lediglich darauf, die Versicherungssumme in bar ausgezahlt zu bekommen, wird ihm die Versicherung den Zeitwert des Gebäudes auszahlen. Entschließt er sich dagegen, das zerstörte Gebäude vollständig wieder neu aufzubauen, zahlen die meisten Versicherer den Neuwert aus.
Wie hoch die Beiträge für eine Gebäudeversicherung ausfallen, hängt in erster Linie von der Größe des Gebäudes beziehungsweise des Grundstücks sowie dessen Standort ab. Dafür gibt es in Deutschland spezielle Risikotabellen, die das gesamte Land in verschiedene Zonen einteilen.
