- Die stark gesunkenen Frachtraten bei See- und Luftfahrt haben zu insgesamt sinkenden Erzeugerpreisen für Dienstleistungen geführt.
- Die Angriffe der Huthi-Rebellen im Roten Meer haben sich im 4. Quartal 2023 nicht spürbar auf die Gesamtentwicklung der Preise in der See- und Küstenschifffahrt ausgewirkt.
- Mit Ausnahme des Abschnitts Verkehr und Lagerei sind die Preise in allen anderen Wirtschaftsabschnitten im Jahresdurchschnitt 2023 gestiegen.
Die Erzeugerpreise für Dienstleistungen in Deutschland sind im Jahresdurchschnitt 2023 um 2,2 % gegenüber dem Vorjahr gesunken. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) war dies der erste Rückgang dieser Preise im Jahresdurchschnitt seit 2016, als sie um 0,5 % gegenüber 2015 gesunken waren. Die Ursache für diese Entwicklung waren ausschließlich stark gesunkene Preise in der See- und Luftfahrt. Im 4. Quartal 2023 fielen die Erzeugerpreise für Dienstleistungen gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,1 %. Im Vergleich zum 3. Quartal 2023 stiegen die Preise dagegen leicht um 0,4 %.
Im Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei gab es einen Preisrückgang von 11,4 % gegenüber dem Vorjahr. Dies war der einzige Bereich im Dienstleistungsbereich mit sinkenden Preisen. In den beiden Vorjahren waren die Preise aufgrund der Corona-Krise und Lieferkettenproblemen stark gestiegen. Insbesondere in der Personen- und Güterbeförderung in der See- und Küstenschifffahrt führten die fehlende Nachfrage nach Ladekapazitäten und niedrigere Treibstoffkosten zu einem Preisrückgang um 51,5 %. Die Angriffe der Huthi-Rebellen im Roten Meer hatten im 4. Quartal 2023 keinen spürbaren Einfluss auf die Gesamtentwicklung der Preise in der See- und Küstenschifffahrt.
In der Luftfahrt sanken die Preise um 8,6 % gegenüber dem Vorjahr, wenn auch nicht so stark wie in der Schifffahrt. Auch hier waren sinkende Frachtraten und günstigere Treibstoffe die Ursache. Die Preise im Speditionsgewerbe fielen um 6,4 % gegenüber dem Vorjahr. Die Ursache für diese Entwicklung waren die sinkenden Preise für die See- und Luftfrachtspeditionen. Im Eisenbahnverkehr stiegen die Preise jedoch um 17,5 % gegenüber dem Vorjahr, während sie im Straßenverkehr um 5,6 % stiegen.
Im Wirtschaftsabschnitt Information und Kommunikation gab es einen moderaten Preisanstieg von 2,2 % gegenüber dem Vorjahr. Die Preise für freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen stiegen um 4,2 % gegenüber dem Vorjahr. Die Preise für Verwaltungs- und Unterstützungsleistungen stiegen um 7,0 % gegenüber dem Vorjahr.
Basierend auf einer Pressemitteilung von Statistisches Bundesamt 20.03.2024