Die Fahrradbranche als wichtiger Wirtschaftszweig für Deutschland

Fahrradladen
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Es stellte das Jahr 2022 ein Rekordjahr für die Fahrradbranche dar. Dies brachten die Marktdaten des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) und des Verbands des Deutschen Fahrradhandels (VDZ) zutage. Der Boom ist vor allem der starken Nachfrage nach Lastenrädern und Fahrrädern für den urbanen Gebrauch zu verdanken. Immerhin 75 Prozent der verkauften Räder sind für den Einsatz im Stadtverkehr bestimmt.

Das Wichtigste in Kürze

  • 2022 läutete ein weiteres Rekordjahr für die Fahrradindustrie ein.
  • In der Fahrradbranche haben sich die Umsätze in den letzten zehn Jahren nahezu vervierfacht.
  • Beliebt sind bei Käufern vor allem Lastenräder und Fahrräder für den Stadtverkehr.
  • Vor allem bei den Mountainbikes lösen E-Fahrräder Standardmodelle ab.
  • Wer sich für ein Fahrrad interessiert, sollte dieses zeitnah kaufen.

Der Höhenflug der Fahrradindustrie

Innerhalb der letzten zehn Jahre konnte die Fahrradindustrie massive Gewinne verzeichnen (https://www.mybike-magazin.de/fahrrad-mobilitaet/verkehrswende/fahrrad-und-e-bike-2022-war-ein-weiteres-rekordjahr-fuer-die-fahrradbranche/). Alleine im vergangenen Jahr wurden in Deutschland um 20 Prozent mehr E-Bikes produziert, während die Herstellung der Fahrräder ohne Motor unverändert blieb. Bemerkenswert an dieser Entwicklung ist, dass die Absätze bei Fahrrädern und E-Bikes trotz der Kaufzurückhaltung der Bevölkerung in die Höhe schnellen.

Insbesondere im E-Bike-Market setzen mittlerweile viele Unternehmen auf Qualität und Innovation. Diese Elemente haben sich für die Branche zu starken Treibern entwickelt. Es überrascht daher nicht, dass sich der Umsatz in der Fahrradindustrie innerhalb der letzten zehn Jahre fast vervierfacht hat. Grund dafür ist nicht nur die verstärkte Nachfrage nach E-Fahrrädern, sondern auch die vermehrte Verarbeitung hochwertiger Komponenten. 2012 lag der Umsatz noch bei 2 Milliarden Euro, während er 2022 bereits 7,36 Milliarden Euro betrug.

Doch immer noch wird die Fahrradindustrie bezüglich ihrer Leistungskraft unterschätzt. Sie trägt in Europa und in Deutschland jedoch einen erheblichen Anteil zur Wertschöpfung bei – dadurch schafft sie nicht nur zukunftsfähige Produkte, sondern gleichermaßen Arbeitsplätze. Weltweit gibt es derzeit rund 460 Fahrradhersteller – davon entfallen 200 auf Deutschland. Zu den beliebtesten deutschen Produzenten gehören Cube, Mavic und Derby Cycle / Kalkhoff. Die meisten der hierzulande verkauften Fahrräder werden aber in Kambodscha hergestellt.

Die Verkaufszahlen im Jahr 2022 im Überblick

Die Fahrradbranche schaffte es im Jahr 2022 4,6 Millionen Räder zu verkaufen. Das sind 100.000 Stück weniger als 2021, allerdings um 300.000 mehr als im Jahr 2019. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Absatz an E-Bikes aber um 10 Prozent. Mittlerweile liegt der Marktanteil der elektronisch betriebene Fahrräder in Deutschland bei 48 Prozent. Experten gehen derzeit davon aus, dass die Verkaufszahlen dieser Modelle den Absatz der nicht-motorisierten Räder bald übertreffen. Denn bei Mountainbikes und bei Lastenrädern hat die elektrische Variante die Nase bereits vorne. Bei den Geländefahrrädern liegt der Anteil an E-Bikes sogar bei 90 Prozent.

Um beim Fahren für Komfort zu sorgen, empfiehlt es sich, Fahrräder mit einer Tasche auszustatten. Mittlerweile kommen Sportler hier in den Genuss einer großen Produktauswahl – es gibt heute immerhin zahlreiche Taschenhersteller.

Drei Viertel der verkauften Fahrräder sind Stadtfahrräder

Ein deutlicher Trend kristallisiert sich auch bezüglich des Einsatzbereichs der Fahrräder heraus. Der Marktanteil an Modellen für die urbane Nutzung betrug im Jahr 2022 76,5 Prozent – Kinder- und Jugendfahrräder fanden in der Statistik aber keine Berücksichtigung. Beliebt sind bei Käufern vor allem Trekking-Räder – sie machen immerhin 45 Prozent des Verkaufs aus. Der Anteil an City-Fahrrädern liegt immerhin bei 18 Prozent. All-Terrain-Bikes machen 9 Prozent des Verkaufsanteils aus.

Es haben sich die Absatzzahlen von Mountainbikes ohne elektronische Unterstützung seit 2019 übrigens halbiert. Die Zahlen haben sich nämlich zugunsten des E-MTBs verschoben.

Ein Aufwind bei E-Mountainbikes

Bisher gehörten bei E-Fahrrädern Trekkingräder zu den gefragtesten Modellen. Allerdings werden sie zunehmende von E-Mountainbikes abgelöst. Diese Entwicklung war natürlich auch im Jahr 2022 deutlich zu vernehmen. Mit derzeitigem Stand ist zu erwarten, dass Mountainbikes die Trekking-Modelle schon bald von der Spitzenposition verdrängen.

Auch bezüglich Lastenrädern gibt es derzeit einen regelrechten Boom. Die sogenannten Cargobikes gehören derzeit zu den besonders stark wachsenden Produktgruppen. Auch hier hängt die vermehrte Nachfrage mit dem E-Antrieb zusammen. Denn dank ihm ist es möglich, selbst größere Lasten mühelos zu transportieren – es stellen dabei auch intensivere Steigungen kein Problem mehr dar. Kurz gesagt: E-Motoren machen Lastenräder massentauglich. Mittlerweile wird diese Art von Fahrrädern in der Stadt auch als Alternative zum Pkw gehandelt – mit schlägt sich bei erstgenanntem Gefährt schließlich nicht mit einer lästigen Parkplatzsuche herum, während auch die Anschaffungskosten niedriger ausfallen (https://www.wertgarantie.at/ratgeber/rad-e-bike/typen-marken/lastenrad-statt-auto-das-sind-die-vorteile).

Aussichten für die Zukunft: Kommt es zu einem Preisverfall?

Laut dem ZIV ist jetzt der optimale Zeitpunkt, um ein E-Bike oder Fahrrad zu erstehen. Mittlerweile gehören die Lieferkettenprobleme der Corona-Pandemie nämlich der Vergangenheit an. Die Läger der Hersteller und Händler sind aktuell also besonders gut gefüllt. Dadurch sinken automatisch die Transport- und Produktionskosten. Es kommen Käufer aktuell also in den Genuss niedriger Verkaufspreise. Diesen Trend sollten Personen, die sich für Fahrräder interessieren, unbedingt ausnutzen. So ist es ihnen möglich, hochwertige Modelle zu niedrigen Kosten zu erstehen. Wer sich für den Fahrradkauf im Internet entscheidet, kann leicht die Preise mehrerer Händler miteinander vergleichen – so findet man das beste Angebot.

Fazit – die Fahrradindustrie ist im Aufschwung

Die Zahlen der vergangenen Jahre sprechen eine klare Sprache: Die Fahrradindustrie boomt. Derzeit ist ein Ende des Aufschwungs nicht in Sicht – es ist sogar zu erwarten, dass sich die positive Entwicklung in Zukunft weiter verstärkt. Damit entwickelt sich die Branche zu einem äußerst wichtigen Sektor. Geht es um den Fahrradkauf, so sollten Interessenten schnell handeln. Denn aktuell sind die Verkaufspreise aufgrund der gut gefüllten Lagerbestände niedrig. Wer jetzt ein Rad ersteht, erspart sich also hohe Ausgaben.